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SoundeditorIn

Berufsbild Tongestaltung

Die Tongestaltung hat einen großen Anteil an der künstlerischen Gesamtwirkung eines Filmes. Gerade die akustische Information trägt viel zur (häufig unbewusst wahrgenommenen) Definition von Ort und Zeit bei. Sie ist ein dramaturgisches Mittel zur Schaffung einer emotionalen Grundstimmung, die die Bildwirkung ergänzt und erweitert. Dramatische Bildeffekte entfalten häufig erst im Zusammenspiel mit Musik und Geräuschen ihre volle Wirkung.
Die seit Anfang der 90er Jahre übliche Spezialisierung auf die Tongestaltung trägt den gestiegenen technischen Anforderungen und der Vielfalt der verwendeten digitalen Systeme Rechnung und bietet außerdem ein zusätzliches kreatives Element für die dramaturgische Gesamtgestaltung eines Filmes.

Aufgabenbereiche des Soundeditors/der Soundeditorin:

O-Tonbearbeitung: 

  • Überprüfung des O-Tons auf technische Mängel und Verständlichkeit (O-Ton-Check)
  • Festlegung des benötigten Sprachsynchronanteils
  • Trennen der O-Töne in Sprach- und Geräuschelemente, „Säubern“ und Blenden der Tonclips
  • Erstellen und Anlegen von Deckatmos für Dialogvormischung


Sprachsynchron:
Vorbereitung, Betreuung der Aufnahme und Schnitt des Sprachynchrons

Geräuschsynchron:
Vorbereitung (incl. Vorabplanung mit Geräuschemacher bei speziellen Anforderungen wie z.B. historische Kostüme), Betreuung der Aufnahme und Nachbereitung (Schnitt, Effekte, Vorbereitung für IT-Fassung) des Geräuschsynchrons

Atmos und Effekte / Sound Design:
Dramaturgische Gestaltung der Tonebene mit angelieferten Atmos und Nortönen, Archivgeräuschen und ggf. neu aufgenommenen Tönen, ggf. „Bauen“ von Effekten

Musikschnitt:

  • Anlegen der Score-Musik, ggf. dramaturgische Anpassung durch Schnitt in Zusammenarbeit mit Komponist und Regisseur
  • Schnitt und Verteilung der angelieferten Sourcemusik, Überprüfung auf Kino- bzw. Sendetauglichkeit hinsichtlich der technischen Qualität

Vorbereitung aller Tonebenen für IT-Mischung

Mischung: 

  • Mischbetreuung durch den/die entsprechenden Tongestalter
  • Technische Überprüfung der ersten Tonkopie
  • Betreuung der IT-Mischung
  • Gegebenenfalls Anfertigung einer Musikliste (in Absprache mit Produktion und
  • Komponist)

Supervising Sound Editor:

  • Idealerweise Planung und Beratung im Tonbereich bereits während des Drehs
  • Feststellung des zeitlichen und personellen Aufwands der Tongestaltung
  • Auswahl des Vertonungsteams
  • Organisation der verschiedenen Tonschneideräume
  • Planung der Vertonungs- und Mischtermine
  • Vermittlung zwischen Regie/Produktion und Tongestaltern
  • Mischbetreuung
  • Kreative Mitentscheidung über die Tongestaltung

 

Anmerkung: Die Besetzung eines Supervising Sound Editor ist im deutschsprachigen Raum bislang noch eher die Ausnahme. Dessen Aufgaben übernimmt bei uns im allgemeinen der/die Sound EditorIn/TongestalterIn mit, was bei entsprechend knappen Terminvorgaben zu Einschränkungen im kreativen und/oder organisatorischen Bereich führen kann.